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   VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20   

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https://dejure.org/2021,21423
VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20 (https://dejure.org/2021,21423)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 08.07.2021 - A 13 S 403/20 (https://dejure.org/2021,21423)
VGH Baden-Württemberg, Entscheidung vom 08. Juli 2021 - A 13 S 403/20 (https://dejure.org/2021,21423)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • milo.bamf.de

    VwGO, § 125 Abs 1 S 1; VwGO, § 101 Abs 2; VwGO, § 113 Abs 5 S 1; AsylG, § 77 Abs 1; AsylG, § 3; AsylG, § 3 Abs 1; EURL 95/2011, Art 4 Abs 4; Eritrea / Nationaldienst-Proklamation Nr 82 (1995)
    Eritrea: Kein Anspruch auf die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft; Berufung der Beklagten erfolgreich. Die Einberufung in den Nationaldienst selbst stellt jedenfalls keine Verfolgung dar, weil es insoweit an der Anknüpfung an ein flüchtlingsschutzrelevantes Merkmal ...

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Eritrea; Nationaldienst; Illegale Ausreise; Politmalus; Zugeschriebene Überzeugung; Regimegegnerschaft; Massenphänomen; Willkürregime

  • rechtsportal.de

    Eritrea; Nationaldienst; Illegale Ausreise; Politmalus; Zugeschriebene Überzeugung; Regimegegnerschaft; Massenphänomen; Willkürregime

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Sonstiges

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Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ... (35)Neu Zitiert selbst (21)

  • BVerwG, 19.04.2018 - 1 C 29.17

    Subsidiär schutzberechtigte Ausländer können nicht zusätzlich auf ein nationales

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    Ein bestimmter Verfolgungsgrund muss nicht die zentrale Motivation oder alleinige Ursache einer Verfolgungsmaßnahme sein; indes genügt eine lediglich entfernte, hypothetische Verknüpfung mit einem Verfolgungsgrund nicht (vgl. BVerwG, Urteile vom 04.07.2019 - 1 C 37.18 - juris Rn. 12 und vom 19.04.2018 - 1 C 29.17 - BVerwGE 162, 44 ; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 04.05.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 19).

    (2) Ausgehend hiervon vermag der Senat in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und zahlreicher Oberverwaltungsgerichte (vgl. BVerwG, Urteil vom 19.04.2018 - 1 C 29.17 - a. a. O. ; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 38 ff.; OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 a. a. O. Rn. 42; BayVGH, Urteil vom 05.02.2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 28; OVG Saarland, Urteil vom 21.03.2019 - 2 A 7/18 - juris Rn. 27; HessVGH, Urteil vom 30.07.2019 - 10 A 797/18.A - juris Rn. 25 jeweils m. w. N.) nicht zu erkennen, dass die Einberufung zum Nationaldienst an ein flüchtlingsschutzrelevantes Merkmal anknüpfte.

    Demgegenüber liegt grundsätzlich keine Sanktionierung einer politischen Überzeugung vor, wenn die staatliche Maßnahme allein der Durchsetzung einer alle Staatsbürger gleichermaßen treffenden Pflicht dient (vgl. BVerwG, Urteil vom 19.04.2018 a. a. O. m. w. N.).

    Solche Maßnahmen begründen nur dann eine flüchtlingsrechtlich erhebliche Furcht vor Verfolgung, wenn sie den Betroffenen über die Ahndung des allgemeinen Pflichtverstoßes hinaus wegen asylerheblicher Merkmale, insbesondere wegen einer wirklichen oder vermuteten, von der herrschenden Staatsdoktrin abweichenden politischen Überzeugung treffen sollen, wofür Indizien ein unverhältnismäßiges Ausmaß der Sanktionen oder deren diskriminierender Charakter sein können (vgl. BVerwG, Urteile vom 19.04.2018 a. a. O. , vom 25.06.1991 - 9 C 131.90 - juris Rn. 19 und vom 06.12.1988 - 9 C 22.88 - BVerwGE 81, 41 ).

    (b) Ausgehend von diesen Maßstäben gelangt der Senat bei einer qualifizierten Würdigung und Gesamtbetrachtung der ihm zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel (vgl. zu diesem Erfordernis: BVerwG, Beschluss vom 19.04.2018 a. a. O. ) in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung zahlreicher anderer Oberverwaltungsgerichte (vgl. etwa OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 a. a. O. Rn. 56 ff.; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 a. a. O. Rn. 36 ff.; BayVGH a. a. O. Rn. 39 ff.; OVG Saarland a. a. O. Rn. 32 ff.; HessVGH a. a. O. Rn. 28 ff.) zum Ergebnis, dass nicht festgestellt werden kann, dass die Bestrafung einer Entziehung vom Nationaldienst bzw. einer illegalen Ausreise an eine (zugeschriebene) politische Überzeugung anknüpft.

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 21.09.2020 - 19 A 1857/19
    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    (2) Ausgehend hiervon vermag der Senat in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und zahlreicher Oberverwaltungsgerichte (vgl. BVerwG, Urteil vom 19.04.2018 - 1 C 29.17 - a. a. O. ; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 38 ff.; OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 a. a. O. Rn. 42; BayVGH, Urteil vom 05.02.2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 28; OVG Saarland, Urteil vom 21.03.2019 - 2 A 7/18 - juris Rn. 27; HessVGH, Urteil vom 30.07.2019 - 10 A 797/18.A - juris Rn. 25 jeweils m. w. N.) nicht zu erkennen, dass die Einberufung zum Nationaldienst an ein flüchtlingsschutzrelevantes Merkmal anknüpfte.

    (b) Ausgehend von diesen Maßstäben gelangt der Senat bei einer qualifizierten Würdigung und Gesamtbetrachtung der ihm zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel (vgl. zu diesem Erfordernis: BVerwG, Beschluss vom 19.04.2018 a. a. O. ) in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung zahlreicher anderer Oberverwaltungsgerichte (vgl. etwa OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 a. a. O. Rn. 56 ff.; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 a. a. O. Rn. 36 ff.; BayVGH a. a. O. Rn. 39 ff.; OVG Saarland a. a. O. Rn. 32 ff.; HessVGH a. a. O. Rn. 28 ff.) zum Ergebnis, dass nicht festgestellt werden kann, dass die Bestrafung einer Entziehung vom Nationaldienst bzw. einer illegalen Ausreise an eine (zugeschriebene) politische Überzeugung anknüpft.

    Würde der eritreische Staat allen Personen, die illegal ausgereist sind und dadurch die Ableistung des Nationaldienstes umgangen haben, generell eine Regimegegnerschaft unterstellen, wäre zu erwarten, dass er diesem Umstand in der Bestrafungspraxis auch Rechnung trägt und alle Betroffenen (im Wesentlichen gleichermaßen hart) bestraft (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 a. a. O. Rn. 106; BayVGH a. a. O. Rn. 28; OVG Saarland a. a. O. Rn. 33; OVG Hamburg, Urteil vom 21.09.2018 - 4 Bf 186/18.A - juris Rn. 59; HessVGH a. a. O. Rn. 36).

    Bereits die bloße Eröffnung der mit dem "Diaspora-Status" verbundenen freiwilligen straffreien Rückkehrmöglichkeit durch den Staat Eritrea spricht jedoch entschieden gegen die Annahme, die eritreische Regierung schreibe jeder Person, die sich dem Nationaldienst durch illegale Ausreise entzogen hat, generell eine politische Gegnerschaft zu (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 a. a. O. Rn. 104; BayVGH a. a. O. Rn. 52; OVG Saarland a. a. O. Rn. 34; OVG Hamburg, Urteil vom 21.09.2018 a. a. O. Rn. 63; HessVGH a. a. O. Rn. 35).

  • OVG Hamburg, 01.12.2020 - 4 Bf 205/18

    Eritrea: keine beachtliche Verfolgungswahrscheinlichkeit wegen

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    Auch das erforderliche allgemeine Rechtsschutzinteresse liegt - trotz der Zuerkennung des subsidiären Schutzes durch das Bundesamt - vor, denn im Hinblick auf die unterschiedliche Ausgestaltung des nachfolgenden Aufenthaltsstatus (vgl. § 25 Abs. 2 Satz 1 Alternative 1 und 2 AufenthG; § 26 Abs. 1 Satz 2 und 3 AufenthG) sowie dessen Verfestigungsmöglichkeiten (vgl. § 26 Abs. 3 und 4 AufenthG) ist die Klage auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft geeignet, die Rechtsstellung des Klägers zu verbessern (vgl. OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 - 4 Bf 205/18.A - juris Rn. 25; OVG Niedersachsen, Urteil vom 27.06.2017 - 2 LB 91/17 - juris Rn. 24).

    (2) Ausgehend hiervon vermag der Senat in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und zahlreicher Oberverwaltungsgerichte (vgl. BVerwG, Urteil vom 19.04.2018 - 1 C 29.17 - a. a. O. ; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 38 ff.; OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 a. a. O. Rn. 42; BayVGH, Urteil vom 05.02.2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 28; OVG Saarland, Urteil vom 21.03.2019 - 2 A 7/18 - juris Rn. 27; HessVGH, Urteil vom 30.07.2019 - 10 A 797/18.A - juris Rn. 25 jeweils m. w. N.) nicht zu erkennen, dass die Einberufung zum Nationaldienst an ein flüchtlingsschutzrelevantes Merkmal anknüpfte.

    Tatsächlich werden Strafen im Zusammenhang mit der illegalen Ausreise und der damit verbundenen Entziehung vom Nationaldienst nicht in gerichtlichen Verfahren, sondern willkürlich durch Militärkommandanten festgesetzt (vgl. EASO, Nationaldienst, Ausreise und Rückkehr, 01.09.2019, S. 43, 57; AI, Auskunft an das VG Magdeburg, 02.08.2018, S. 4; EASO, Länderfokus Eritrea, 01.01.2015, S. 42; SFH, Bestrafung von illegaler Ausreise, 22.09.2016, S. 2; siehe auch OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 a. a. O. Rn. 53).

    (b) Ausgehend von diesen Maßstäben gelangt der Senat bei einer qualifizierten Würdigung und Gesamtbetrachtung der ihm zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel (vgl. zu diesem Erfordernis: BVerwG, Beschluss vom 19.04.2018 a. a. O. ) in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung zahlreicher anderer Oberverwaltungsgerichte (vgl. etwa OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 a. a. O. Rn. 56 ff.; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 a. a. O. Rn. 36 ff.; BayVGH a. a. O. Rn. 39 ff.; OVG Saarland a. a. O. Rn. 32 ff.; HessVGH a. a. O. Rn. 28 ff.) zum Ergebnis, dass nicht festgestellt werden kann, dass die Bestrafung einer Entziehung vom Nationaldienst bzw. einer illegalen Ausreise an eine (zugeschriebene) politische Überzeugung anknüpft.

  • OVG Hamburg, 21.09.2018 - 4 Bf 186/18

    Einberufung zum Nationaldienst in Eritrea

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    Würde der eritreische Staat allen Personen, die illegal ausgereist sind und dadurch die Ableistung des Nationaldienstes umgangen haben, generell eine Regimegegnerschaft unterstellen, wäre zu erwarten, dass er diesem Umstand in der Bestrafungspraxis auch Rechnung trägt und alle Betroffenen (im Wesentlichen gleichermaßen hart) bestraft (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 a. a. O. Rn. 106; BayVGH a. a. O. Rn. 28; OVG Saarland a. a. O. Rn. 33; OVG Hamburg, Urteil vom 21.09.2018 - 4 Bf 186/18.A - juris Rn. 59; HessVGH a. a. O. Rn. 36).

    Dabei muss auch dem eritreischen Staat bekannt sein, dass ein Großteil der illegal Ausreisenden in erster Linie aufgrund der prekären Lebensbedingungen und aufgrund wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit das Land verlässt (vgl. OVG Hamburg, Urteil vom 21.09.2018 a. a. O. Rn. 57; Upper Tribunal, a. a. O. Rn. 337 [das gleichwohl annimmt, die Bestrafung wegen Desertion erfolge aus politischen Gründen, a. a. O. Rn. 430]).

    Bereits die bloße Eröffnung der mit dem "Diaspora-Status" verbundenen freiwilligen straffreien Rückkehrmöglichkeit durch den Staat Eritrea spricht jedoch entschieden gegen die Annahme, die eritreische Regierung schreibe jeder Person, die sich dem Nationaldienst durch illegale Ausreise entzogen hat, generell eine politische Gegnerschaft zu (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 a. a. O. Rn. 104; BayVGH a. a. O. Rn. 52; OVG Saarland a. a. O. Rn. 34; OVG Hamburg, Urteil vom 21.09.2018 a. a. O. Rn. 63; HessVGH a. a. O. Rn. 35).

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 31.18

    (materielle) Beweislast; Beweiserleichterung; Entziehung; Flüchtlingseigenschaft;

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    Die materielle Beweislast für das Vorliegen der positiven Voraussetzungen der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft trägt grundsätzlich der Schutzsuchende (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 a. a. O. Rn. 24; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 04.05.2021 a. a. O. Rn. 24).

    Völlig willkürliches Vorgehen spricht indes eher gegen als für eine an die politische Überzeugung anknüpfende Verfolgung (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 31.18 - juris Rn. 32).

  • VGH Baden-Württemberg, 04.05.2021 - A 4 S 468/21

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft an einen syrischen Militärdienstentzieher

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    Ein bestimmter Verfolgungsgrund muss nicht die zentrale Motivation oder alleinige Ursache einer Verfolgungsmaßnahme sein; indes genügt eine lediglich entfernte, hypothetische Verknüpfung mit einem Verfolgungsgrund nicht (vgl. BVerwG, Urteile vom 04.07.2019 - 1 C 37.18 - juris Rn. 12 und vom 19.04.2018 - 1 C 29.17 - BVerwGE 162, 44 ; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 04.05.2021 - A 4 S 468/21 - juris Rn. 19).

    Die materielle Beweislast für das Vorliegen der positiven Voraussetzungen der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft trägt grundsätzlich der Schutzsuchende (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 a. a. O. Rn. 24; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 04.05.2021 a. a. O. Rn. 24).

  • EuGH, 19.11.2020 - C-238/19

    Im Kontext des Bürgerkriegs in Syrien spricht eine starke Vermutung dafür, dass

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    Erfolgt die Wehrdienstentziehung in einem Konflikt, in dem der Militärdienst Verbrechen oder Handlungen umfassen würde, die unter den Anwendungsbereich der Ausschlussklausel des Art. 12 Abs. 2 RL 2011/95/EU fallen, spricht nach Art. 9 Abs. 2 Buchstabe e i. V. m. Art. 9 Abs. 3 RL 2011/95/EU eine starke Vermutung dafür, dass eine Verknüpfung der Strafverfolgung der Entziehung mit einem flüchtlingsrelevanten Merkmal vorliegt (vgl. EuGH, Urteil vom 19.11.2020 - C-238/19, EZ - NVwZ 2021, 319, 323 Rn. 61).
  • BVerwG, 25.06.1991 - 9 C 131.90

    Asylanspruch wegen Nachfluchtgrund - Asylrelevanz der Wehrdienstentziehung -

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    Solche Maßnahmen begründen nur dann eine flüchtlingsrechtlich erhebliche Furcht vor Verfolgung, wenn sie den Betroffenen über die Ahndung des allgemeinen Pflichtverstoßes hinaus wegen asylerheblicher Merkmale, insbesondere wegen einer wirklichen oder vermuteten, von der herrschenden Staatsdoktrin abweichenden politischen Überzeugung treffen sollen, wofür Indizien ein unverhältnismäßiges Ausmaß der Sanktionen oder deren diskriminierender Charakter sein können (vgl. BVerwG, Urteile vom 19.04.2018 a. a. O. , vom 25.06.1991 - 9 C 131.90 - juris Rn. 19 und vom 06.12.1988 - 9 C 22.88 - BVerwGE 81, 41 ).
  • VGH Hessen, 30.07.2019 - 10 A 797/18

    Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    (2) Ausgehend hiervon vermag der Senat in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und zahlreicher Oberverwaltungsgerichte (vgl. BVerwG, Urteil vom 19.04.2018 - 1 C 29.17 - a. a. O. ; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 38 ff.; OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 a. a. O. Rn. 42; BayVGH, Urteil vom 05.02.2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 28; OVG Saarland, Urteil vom 21.03.2019 - 2 A 7/18 - juris Rn. 27; HessVGH, Urteil vom 30.07.2019 - 10 A 797/18.A - juris Rn. 25 jeweils m. w. N.) nicht zu erkennen, dass die Einberufung zum Nationaldienst an ein flüchtlingsschutzrelevantes Merkmal anknüpfte.
  • VGH Bayern, 05.02.2020 - 23 B 18.31593

    Kein Flüchtlingsschutz für Kläger aus Eritrea

    Auszug aus VGH Baden-Württemberg, 08.07.2021 - A 13 S 403/20
    (2) Ausgehend hiervon vermag der Senat in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts und zahlreicher Oberverwaltungsgerichte (vgl. BVerwG, Urteil vom 19.04.2018 - 1 C 29.17 - a. a. O. ; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 21.09.2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 38 ff.; OVG Hamburg, Urteil vom 01.12.2020 a. a. O. Rn. 42; BayVGH, Urteil vom 05.02.2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 28; OVG Saarland, Urteil vom 21.03.2019 - 2 A 7/18 - juris Rn. 27; HessVGH, Urteil vom 30.07.2019 - 10 A 797/18.A - juris Rn. 25 jeweils m. w. N.) nicht zu erkennen, dass die Einberufung zum Nationaldienst an ein flüchtlingsschutzrelevantes Merkmal anknüpfte.
  • BVerwG, 06.12.1988 - 9 C 22.88

    Ausländer - Politische Verfolgung - Latente Gefährdungslage - Republikflucht -

  • OVG Saarland, 21.03.2019 - 2 A 7/18

    Keine generelle politische Verfolgung wegen drohender Einberufung zum

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 14.12.2020 - 19 A 2706/18

    Drohung von Verfolgungsmaßnahmen für nationaldienstpflichtige eritreische

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

  • OVG Niedersachsen, 27.06.2017 - 2 LB 91/17

    Beantragung der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft durch einen syrischen

  • BVerwG, 27.04.2010 - 10 C 5.09

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beweismaß; beachtliche

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 33.18

    Klage auf Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft eines syrischen

  • VGH Baden-Württemberg, 27.03.2019 - A 4 S 335/19

    Subsidiärer Schutz für wehrdienstflüchtige Männer aus Syrien

  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 37.18

    (materielle) Beweislast; Auslandsaufenthalt; Beweiserleichterung;

  • OVG Hamburg, 21.09.2018 - 4 Bf 232/18

    Einberufung zum Nationaldienst in Eritrea

  • VGH Baden-Württemberg, 16.10.2019 - A 12 S 2881/18

    Zur Rüge im Berufungszulassungsverfahren, das Verwaltungsgericht habe bei dem

  • OVG Berlin-Brandenburg, 29.09.2022 - 4 B 14.21

    Asyl Eritrea; Entziehung von der Nationaldienstpflicht

    Sind nach alledem praktisch sämtliche erwachsenen eritreischen Staatsbürger gleichermaßen ohne Ansehung ihrer Persönlichkeitsmerkmale von der Nationaldienstpflicht betroffen, fehlt es an Anhaltspunkten dafür, dass die Heranziehung zum Nationaldienst als solche bzw. eine etwaige unmenschliche Behandlung während dieses Dienstes an eine der Klägerin unterstellte regimegegnerische politische Überzeugung anknüpft (vgl. auch BVerwG, Urteil vom 19. April 2018 - 1 C 29.17 - juris Rn. 36; OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 39; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 40; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 25 ff.; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 30; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 28, 33; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 37 ff.; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 20 f.).

    Allerdings ist nach den vorliegenden Erkenntnisquellen davon auszugehen, dass in der Praxis Strafen nicht den gesetzlichen Regelungen entsprechend, sondern außergerichtlich und willkürlich verhängt werden (vgl. amnesty international [ai], Stellungnahme vom 2. August 2018 an das VG Magdeburg, S. 4; EASO, Eritrea: Nationaldienst, Ausreise und Rückkehr, Herkunftsländer-?Informationsbericht, September 2019, S. 10, 40 f., 43 f., 57 f.; Human Rights Council [HRC], Report of the Special Rapporteur on the situation of human rights in Eritrea, Mohamed Abdelsalam Babiker, 12. Mai 2021, S. 8 f.; Staatsekretariat für Migration, Schweiz [SEM], Focus Eritrea: Update Nationaldienst und illegale Ausreise, 10. August 2016, S. 21, 24, 31; SFH, Schnellrecherche vom 22. September 2016 zu Eritrea: Bestrafung von illegaler Ausreise, S. 2 f.; siehe auch OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 32; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 49; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 35; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 76; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 25).

    Gegen eine politische Zielrichtung spricht ferner der Zweck der Sanktionierungsmaßnahmen, die der Erzwingung von Geständnissen, Informationsgewinnung, Bestrafung für angebliches Fehlverhalten sowie der Schaffung eines allgemeinen Klimas der Angst zur Aufrechterhaltung der Disziplin und Kontrolle über die eigene Bevölkerung dienen (vgl. OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 57; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 36; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 46; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 48; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 106; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 27).

    Bei einem solchen Massenexodus muss auch dem eritreischen Staat bewusst sein, dass der Großteil der Emigranten Eritrea in erster Linie aufgrund der prekären Lebensbedingungen im Nationaldienst und der wirtschaftlichen Perspektivlosigkeit verlässt, nicht hingegen vorrangig wegen einer regimefeindlichen Haltung (ebenso OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 37; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 63; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 39, 43; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 47; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 55; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 89; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 28).

    Bereits die bloße Eröffnung der mit dem "Diaspora-?Status" verbundenen freiwilligen straffreien Rückkehrmöglichkeit spricht aber gegen die Annahme, der eritreische Staat schreibe jeder Person, die sich dem Nationaldienst durch illegale Ausreise entzieht, generell eine politische Gegnerschaft zu (ebenso OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 35; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 61; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 35; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 48; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 46; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 91 ff., 104; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 28).

    Diese Gesamtwürdigung steht im Einklang mit der inzwischen einhelligen obergerichtlichen Rechtsprechung, nach welcher der Staat Eritrea Dienstverweigerern und Deserteuren sowie deren Familienangehörigen eine gegnerische politische Überzeugung nicht generell zuschreibt, sondern nur dann, wenn hierfür einzelfallbezogen besondere Anhaltspunkte vorliegen (vgl. OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 25 ff.; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 35 ff.; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 28 ff.; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 32 ff.; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 22, 26 ff.; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 36 ff.; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 27 ff.).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 17.11.2021 - 4 B 13.21

    Eritrea; Flüchtlingseigenschaft; Einberufung zum Nationaldienst; Beteiligung am

    Sind nach alledem praktisch sämtliche erwachsenen eritreischen Staatsbürger gleichermaßen ohne Ansehung ihrer Persönlichkeitsmerkmale von der Nationaldienstpflicht betroffen, fehlt es an Anhaltspunkten dafür, dass die Heranziehung zum Nationaldienst als solche bzw. eine etwaige unmenschliche Behandlung während dieses Dienstes an eine dem Kläger unterstellte regimegegnerische politische Überzeugung anknüpft (vgl. auch BVerwG, Urteil vom 19. April 2018 - 1 C 29.17 - juris Rn. 36; OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 39; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 40; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 25 ff.; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 30; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 28, 33; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 37 ff.; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 20 f.).

    Allerdings ist nach den vorliegenden Erkenntnisquellen davon auszugehen, dass in der Praxis Strafen nicht den gesetzlichen Regelungen entsprechend, sondern außergerichtlich und willkürlich verhängt werden (vgl. amnesty international [ai], Stellungnahme vom 2. August 2018 an das VG Magdeburg, S. 4; EASO, Eritrea: Nationaldienst, Ausreise und Rückkehr, Herkunftsländer-?Informationsbericht, September 2019, S. 10, 40 f., 43 f., 57 f.; Human Rights Council [HRC], Report of the Special Rapporteur on the situation of human rights in Eritrea, Mohamed Abdelsalam Babiker, 12. Mai 2021, S. 8 f.; Staatsekretariat für Migration, Schweiz [SEM], Focus Eritrea: Update Nationaldienst und illegale Ausreise, 10. August 2016, S. 21, 24, 31; SFH, Schnellrecherche vom 22. September 2016 zu Eritrea: Bestrafung von illegaler Ausreise, S. 2 f.; siehe auch OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 32; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 49; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 35; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 76; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 25).

    Gegen eine politische Zielrichtung spricht ferner der Zweck der Sanktionierungsmaßnahmen, die der Erzwingung von Geständnissen, Informationsgewinnung, Bestrafung für angebliches Fehlverhalten sowie der Schaffung eines allgemeinen Klimas der Angst zur Aufrechterhaltung der Disziplin und Kontrolle über die eigene Bevölkerung dienen (vgl. OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 57; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 36; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 46; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 48; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 106; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 27).

    Bei einem solchen Massenexodus muss auch dem eritreischen Staat bewusst sein, dass der Großteil der Emigranten Eritrea in erster Linie aufgrund der prekären Lebensbedingungen im Nationaldienst und der wirtschaftlichen Perspektivlosigkeit verlässt, nicht hingegen vorrangig wegen einer regimefeindlichen Haltung (ebenso OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 37; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 63; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 39, 43; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 47; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 55; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 89; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 28).

    Bereits die bloße Eröffnung der mit dem "Diaspora-?Status" verbundenen freiwilligen straffreien Rückkehrmöglichkeit spricht aber gegen die Annahme, der eritreische Staat schreibe jeder Person, die sich dem Nationaldienst durch illegale Ausreise entzieht, generell eine politische Gegnerschaft zu (ebenso OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 35; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 61; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 35; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 48; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 46; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 91 ff., 104; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 28).

    Diese Gesamtwürdigung steht im Einklang mit der inzwischen einhelligen obergerichtlichen Rechtsprechung, nach welcher der Staat Eritrea Dienstverweigerern und Deserteuren sowie deren Familienangehörigen eine gegnerische politische Überzeugung nicht generell zuschreibt, sondern nur dann, wenn hierfür einzelfallbezogen besondere Anhaltspunkte vorliegen (vgl. OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 25 ff.; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 35 ff.; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 28 ff.; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 32 ff.; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 22, 26 ff.; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 36 ff.; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 27 ff.).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 17.11.2021 - 4 B 17.21

    Asylrecht (Eritrea): Entziehung vom Militärdienst; illegale Ausreise und

    Sind nach alledem praktisch sämtliche erwachsenen eritreischen Staatsbürger gleichermaßen ohne Ansehung ihrer Persönlichkeitsmerkmale von der Nationaldienstpflicht betroffen, fehlt es an Anhaltspunkten dafür, dass die Heranziehung zum Nationaldienst als solche bzw. eine etwaige unmenschliche Behandlung während dieses Dienstes an eine dem Kläger unterstellte regimegegnerische politische Überzeugung anknüpft (vgl. auch BVerwG, Urteil vom 19. April 2018 - 1 C 29.17 - juris Rn. 36; OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 39; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 40; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 25 ff.; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 30; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 28, 33; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 37 ff.; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 20 f.).

    Allerdings ist nach den vorliegenden Erkenntnisquellen davon auszugehen, dass in der Praxis Strafen nicht den gesetzlichen Regelungen entsprechend, sondern außergerichtlich und willkürlich verhängt werden (vgl. amnesty international [ai], Stellungnahme vom 2. August 2018 an das VG Magdeburg, S. 4; EASO, Eritrea: Nationaldienst, Ausreise und Rückkehr, Herkunftsländer-Informationsbericht, September 2019, S. 10, 40 f., 43 f., 57 f.; Human Rights Council [HRC], Report of the Special Rapporteur on the situation of human rights in Eritrea, Mohamed Abdelsalam Babiker, 12. Mai 2021, S. 8 f.; Staatsekretariat für Migration, Schweiz [SEM], Focus Eritrea: Update Nationaldienst und illegale Ausreise, 10. August 2016, S. 21, 24, 31; SFH, Schnellrecherche vom 22. September 2016 zu Eritrea: Bestrafung von illegaler Ausreise, S. 2 f.; siehe auch OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 32; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 49; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 35; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 76; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 25).

    Gegen eine politische Zielrichtung spricht ferner der Zweck der Sanktionierungsmaßnahmen, die der Erzwingung von Geständnissen, Informationsgewinnung, Bestrafung für angebliches Fehlverhalten sowie der Schaffung eines allgemeinen Klimas der Angst zur Aufrechterhaltung der Disziplin und Kontrolle über die eigene Bevölkerung dienen (vgl. OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 57; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 36; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 46; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 48; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 106; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 27).

    Bei einem solchen Massenexodus muss auch dem eritreischen Staat bewusst sein, dass der Großteil der Emigranten Eritrea in erster Linie aufgrund der prekären Lebensbedingungen im Nationaldienst und der wirtschaftlichen Perspektivlosigkeit verlässt, nicht hingegen vorrangig wegen einer regimefeindlichen Haltung (ebenso OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 37; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 63; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 39, 43; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 47; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 55; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 89; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 28).

    Bereits die bloße Eröffnung der mit dem "Diaspora-Status" verbundenen freiwilligen straffreien Rückkehrmöglichkeit spricht aber gegen die Annahme, der eritreische Staat schreibe jeder Person, die sich dem Nationaldienst durch illegale Ausreise entzieht, generell eine politische Gegnerschaft zu (ebenso OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 35; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 61; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 35; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 48; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 46; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 91 ff., 104; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 28).

    Diese Gesamtwürdigung steht im Einklang mit der inzwischen einhelligen obergerichtlichen Rechtsprechung, nach welcher der Staat Eritrea Dienstverweigerern und Deserteuren sowie deren Familienangehörigen eine gegnerische politische Überzeugung nicht generell zuschreibt, sondern nur dann, wenn hierfür einzelfallbezogen besondere Anhaltspunkte vorliegen (vgl. OVG Bautzen, Urteil vom 14. April 2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 25 ff.; OVG Hamburg, Beschluss vom 2. September 2021 - 4 Bf 546/19.A - juris Rn. 35 ff.; VGH Kassel, Urteil vom 23. Februar 2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 28 ff.; OVG Lüneburg, Beschluss vom 24. August 2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; VGH Mannheim, Urteil vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 32 ff.; VGH München, Urteil vom 5. Februar 2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 22, 26 ff.; OVG Münster, Beschluss vom 21. September 2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 36 ff.; OVG Saarlouis, Urteil vom 21. März 2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 27 ff.).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 07.12.2023 - 13 A 10789/23

    Rückkehr eines Asylbewerbers nach Eritrea

    Die Bedingungen bei der Vollstreckung von Strafhaft erfüllen nach der vorliegenden Erkenntnismittellage sowohl den Tatbestand der Folter als auch den der unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung oder Bestrafung im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AsylG (so auch Nds. OVG, Urteil vom 18. Juli 2023 - 4 LB 8/23 -, juris Rn. 88; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 29. September 2022 - OVG 4 B 14/21 -, juris Rn. 36; OVG Hamburg, Urteil vom 27. Oktober 2021 - 4 Bf 106/20.A -, Rn. 63 f.; VGH BW, Urteile vom 13. Juli 2021 - A 13 S 1563/20 -, juris Rn. 57 und vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 -, juris Rn. 45).

    Aufgrund der vorstehend geschilderten Umstände droht in Eritrea Inhaftierten zur Überzeugung des Senats auch Folter im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AsylG (so auch Nds. OVG, Urteil vom 18. Juli 2023, a.a.O., Rn. 92; VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 13 Juli 2021, a.a.O., Rn. 57 und vom 8. Juli 2021, a.a.O., Rn. 45).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 24.01.2024 - 13 A 10789/23

    Asylrecht

    Die Bedingungen bei der Vollstreckung von Strafhaft erfüllen nach der vorliegenden Erkenntnismittellage sowohl den Tatbestand der Folter als auch den der unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung oder Bestrafung im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AsylG (so auch Nds. OVG, Urteil vom 18. Juli 2023 - 4 LB 8/23 -, juris Rn. 88; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 29. September 2022 - OVG 4 B 14/21 -, juris Rn. 36; OVG Hamburg, Urteil vom 27. Oktober 2021 - 4 Bf 106/20.A -, Rn. 63 f.; VGH BW, Urteile vom 13. Juli 2021 - A 13 S 1563/20 -, juris Rn. 57 und vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 -, juris Rn. 45).

    Aufgrund der vorstehend geschilderten Umstände droht in Eritrea Inhaftierten zur Überzeugung des Senats auch Folter im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AsylG (so auch Nds. OVG, Urteil vom 18. Juli 2023, a.a.O., Rn. 92; VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 13 Juli 2021, a.a.O., Rn. 57 und vom 8. Juli 2021, a.a.O., Rn. 45).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 07.12.2023 - 13 A 10790/23

    Rückkehr eines Asylbewerbers nach Eritrea

    Die Bedingungen bei der Vollstreckung von Strafhaft erfüllen nach der vorliegenden Erkenntnismittellage sowohl den Tatbestand der Folter als auch den der unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung oder Bestrafung im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AsylG (so auch Nds. OVG, Urteil vom 18. Juli 2023 - 4 LB 8/23 -, juris Rn. 88; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 29. September 2022 - OVG 4 B 14/21 -, juris Rn. 36; OVG Hamburg, Urteil vom 27. Oktober 2021 - 4 Bf 106/20.A -, Rn. 63 f.; VGH BW, Urteile vom 13. Juli 2021 - A 13 S 1563/20 -, juris Rn. 57 und vom 8. Juli 2021 - A 13 S 403/20 -, juris Rn. 45).

    Aufgrund der vorstehend geschilderten Umstände droht in Eritrea Inhaftierten zur Überzeugung des Senats auch Folter im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AsylG (so auch Nds. OVG, Urteil vom 18. Juli 2023, a.a.O., Rn. 92; VGH Baden-Württemberg, Urteile vom 13 Juli 2021, a.a.O., Rn. 57 und vom 8. Juli 2021, a.a.O., Rn. 45).

  • OVG Niedersachsen, 18.07.2023 - 4 LB 8/23

    Diaspora-Status; Eritrea; freiwillige Ausreise; Haftbedingungen; Illegale

    (a) Die potentiell alle eritreischen Staatsangehörigen gleichermaßen treffenden Haftbedingungen erfüllen nach der vorliegenden Erkenntnismittellage den Tatbestand der unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AsylG ("unmenschliche" bzw. "menschenrechtswidrige Haftbedingen" ebenfalls bejahend OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 29.9.2022 - OVG 4 B 14/21 -, juris Rn. 36; OVG E-Stadt, Urt. v. 27.10.2021 - 4 Bf 106/20.A -, Rn. 63 f.; VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 13.7.2021 - A 13 S 1563/20 -, juris Rn. 57 u. v. 8.7.2021 - A 13 S 403/20 -, juris Rn. 45; VG Regensburg, Urt. v. 31.3.2021 - RN 2 K 19.30627 -, juris, ohne Rn).

    (b) Zudem droht Inhaftierten in der Haft mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit Folter im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AsylG (zur Folter in der Haft vgl. VGH Baden-Württemberg, Urt. v. 13.7.2021 - A 13 S 1563/20 -, juris Rn. 57 u. v. 8.7.2021 - A 13 S 403/20 -, juris Rn. 45).

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 25.05.2022 - 4 LB 289/18

    Eritrea: erfolgreiche Berufung; keine Flüchtlingseigenschaft bei drohendem

    43; O V G Bautzen, Urt. v. 14.04.2021 - 6 A 100/19.A - juris Rn. 25 ff.; O V G Hamburg, Beschl. v. 02.09.2021 -4 Bf 546/19.A - juris Rn. 35 ff.; V G H Kassel, Urt. v. 23.02.2021 - 10 A 1939/20.A - juris Rn. 28 ff.; O V G Lüneburg, Beschl. v. 24.08.2020 - 4 LA 167/20 - juris Rn. 3 f.; V G H Mannheim, Urt. v. 08.07.2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 32 ff.; V G H M ü n c h e n , Urt. v. 05.02.2020 - 23 B 18.31593 - juris Rn. 22, 26 ff.; OVG Münster, Beschl. v. 21.09.2020 - 19 A 1857/19.A - juris Rn. 36 ff.; O V G Saarlouis, Urt. v. 21.03.2019 - 2 A 10/18 - juris Rn. 27 ff.).

    v. 08.07.2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 47; V G H München, Urt. v. 05.02.2020 - 23.

    08.07.2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 4 8 ; V G H M ü n c h e n , Urt. v. 05.02.2020 - 23 B.

  • VG Potsdam, 17.01.2023 - 15 K 1036/18

    Eritrea: Keine flüchtlingsrechtlich relevante staatliche Verfolgung wegen

    Da nach dem Vorstehenden praktisch alle erwachsenen eritreischen Staatsbürger gleichermaßen vom Nationaldienst betroffen sind, fehlt es an Anhaltspunkten dafür, dass die Heranziehung zum Nationaldienst als solche bzw. eine etwaige unmenschliche Behandlung während des Nationaldienstes an eine dem Kläger unterstellte regimefeindliche politische Überzeugung anknüpft (vgl. BVerwG, Urt. v. 19.04.2018 - 1 C 28.17 -, Rn. 36; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 17.11.2021 - OVG 4 B 13/21 -, Rn 3 1 ; OVG Bautzen, Urt. v. 14.04.2021 - 6 A 100/19.A - Rn. 39; OVG Hamburg, Beschl. v. 02.09.2021 - Bf 546/19.A - Rn. 40; VGH Kassel, Urt. v. 23.02.2021 - 10 A 1939/20.A - Rn. 25 ff.; OVG Lüneburg, Beschl. v. 24.08.2020 - 4 LA 167/20 - Rn, 3f.; VGH Mannheim, Urt. v. 08.07.2021 - A 13 S 403/20 - Rn. 30; VGH München, Urt. v. 05.02.2020 - 23 B 18.31593 - Rn. 28, 33; OVG Münster, Beschl. v.21.09.2020 - 19 A 1857/19.A - Rn. 37 ff.; OVG Saarlouis, Urt. v. 21.03.2019 - 2 A 10/18 - Rn. 20 f., alle zitiert nach juris).

    Im Hinblick auf diesen Massenexodus kann vernünftigerweise nicht angenommen werden, dass der Staat hinter jedem Flüchtling eine missliebige politische Überzeugung sieht, dieser lässt vielmehr den Schluss zu, dass dem eritreischen Staat bekannt ist, dass die übergroße Zahl von Asylbewerbern wegen der prekären und unfreien Lebensbedingungen im zeitlich unbefristeten Nationaldienst und nicht aufgrund einer regimefeindlichen Gesinnung flieht (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 17.11.2021 - OVG 4 B 13/21 - , Rn. 37; OVG Bautzen, Urt. v. 14.04.2021 - 6 A 100/19.A - Rn. 39; OVG Hamburg, Beschl. v. 02.09.2021 - Bf 546/19.A - Rn. 63; VGH Kassel, Urt. v. 23.02.2021 - 10 A 1939/20.A - Rn. 39.; OVG Lüneburg, Beschl. v. 24.08.2020 - 4 LA 167/20 - Rn, 3 f.; VGH Mannheim, Urt. v. 08.07.2021 - A 13 S 403/20 - Rn. 47; VGH München, Urt. v. 05.02.2020 - 23 B 18.31593 - Rn. 55; OVG Münster, Beschl. v.21.09.2020 - 19 A 1857/19.A - Rn. 89; OVG Saarlouis, Urt. v. 21.03.2019 - 2 A 10/18 - Rn. 28, alle zitiert nach juris).

    Denn diese Haltung des eritreischen Staates, insbesondere das Nachgeben gegen Bezahlung, legt die Annahme nahe, dass möglicherweise der hinter der illegalen Ausreise Dienstpflichtiger stehenden politischen Haltung kein bedeutsamer Wert beigelegt wird (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 17.11.2021 - OVG 4 B 13/21 - Rn. 40; OVG Bautzen, Urt. v. 14.04.2021 - 6 A 100/19.A - Rn. 35; OVG Hamburg, Beschl. v. 02.09.2021 - Bf 546/19.A - Rn. 6 1 ; VGH Kassel, Urt. v. 23.02.2021 - 10 A 1939/20.A - Rn. 35; OVG Lüneburg, Beschl. v. 24.08.2020 - 4 LA 167/20 - Rn, 3 f.; VGH Mannheim, Urt. v. 08.07.2021 - A 13 S 403/20 - Rn. 48; VGH München, Urt. v. 05.02.2020 - 23 B 18.31593 - Rn. 46; OVG Münster, Beschl. v.21.09.2020 - 19 A 1857/19.A - Rn. 91 ff.; OVG Saarlouis, Urt. v. 21.03.2019 - 2 A 10/18 - Rn. 28, alle zitiert nach juris).

  • VGH Baden-Württemberg, 23.11.2021 - A 13 S 2301/19

    Asylverfahren; auf bestimmte Herkunftsländer beschränkte Berufungszulassung;

    Die Furcht vor Verfolgung ist begründet, wenn dem Ausländer die vorgenannten Gefahren auf Grund der in seinem Herkunftsland gegebenen Umstände in Anbetracht seiner individuellen Lage tatsächlich, d. h. mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit drohen (vgl. BVerwG, Urteile vom 20.02.2013 - 10 C 23.12 - BVerwGE 146, 67 und vom 04.07.2019 - 1 C 33.18 - NVwZ 2020, 161, 163 Rn. 15; Senatsurteile vom 13.07.2021 - A 13 S 1563/20 - juris Rn. 26 und vom 08.07.2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 19).

    Die materielle Beweislast für das Vorliegen der positiven Voraussetzungen der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft trägt grundsätzlich der Schutzsuchende (vgl. BVerwG, Urteil vom 04.07.2019 - 1 C 37.18 - juris Rn. 12; Senatsurteile vom 13.07.2021 - A 13 S 1563/20 - juris Rn. 28 und vom 08.07.2021 - A 13 S 403/20 - juris Rn. 21).

  • VG Köln, 14.09.2023 - 8 K 4635/17
  • VG Köln, 02.09.2021 - 8 K 2549/19
  • VG Köln, 03.08.2023 - 8 K 7155/17
  • VG Köln, 27.10.2022 - 8 K 5179/22
  • VG Köln, 20.10.2022 - 8 K 5604/17
  • VG Karlsruhe, 20.10.2021 - 4 K 4266/20

    Eritreer; subsidiäre Schutzberechtigung; Zumutbarkeit der Beschaffung eines

  • VG Köln, 13.09.2022 - 8 K 233/17
  • VG Köln, 03.08.2023 - 8 K 627/17
  • VG Köln, 20.04.2023 - 8 K 14995/17
  • VG Köln, 28.09.2023 - 8 K 3558/18
  • VG Köln, 14.08.2023 - 8 K 7108/17
  • VG Köln, 26.01.2023 - 8 K 5388/20
  • OVG Hamburg, 02.09.2021 - 4 Bf 546/19

    Eritrea; Einberufung einer Frau zum Nationaldienst; Frauen im Nationaldienst;

  • VG Köln, 11.11.2021 - 8 K 12100/17

    Eritrea: Klage auf Flüchtlingsschutz abgewiesen; Verfolgungshandlungen im

  • VG Karlsruhe, 29.10.2021 - A 14 K 1304/20

    Keine Gewährung subsidiären Schutzes für eritreische Mütter von Kleinkindern;

  • VG Köln, 22.09.2021 - 8 K 4636/17

    Aufstockung Eritrea KE PKH-Antrag gestellt

  • VG Aachen, 21.11.2023 - 2 K 1221/23

    Asyl Eritrea Nationaldienst Diaspora

  • VG Karlsruhe, 04.01.2022 - A 14 K 1866/21

    Äthiopien: Keine hinreichende Belegung der eritreischen oder äthiopischen

  • OVG Berlin-Brandenburg, 29.09.2022 - 4 B 18.21

    Entziehung oder Desertion einer Frau vom Nationaldienst in Eritrea;

  • OVG Niedersachsen, 22.08.2023 - 4 LB 68/22

    Ausreise; illegal; Desertion; Diaspora-Status; Eritrea; Flüchtlingsanerkennung;

  • VG Düsseldorf, 10.01.2022 - 6 K 6591/20

    Eritrea: Klage im Übrigen abgewiesen. Subsidiären Schutzstatus aber zuerkannt.

  • VG Stade, 21.09.2023 - 3 A 1226/20

    Simbabwe

  • VG Bayreuth, 17.02.2022 - B 7 K 21.30893

    Eritrea: Beantragung von "Diaspora-Status" zumutbar

  • VGH Hessen, 03.08.2021 - 10 A 273/20

    Eritrea: Berufung erfolgreich; keine drohende politische Verfolgung wegen Risiko

  • VG Trier, 31.08.2021 - 9 K 4003/20

    Eritrea: Keine Vorverfolgung; Zugehörigkeit zur Pfingstbewegung; Einberufung zum

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